"Kennst du Tröpfchen?"

Das zierliche, 9-jährige Mädchen blickte mich mit traurigen und gleichzeitig grossen und neugierigen Augen an. Sie schüttelte leicht den Kopf. Ich nahm also ein Bild aus meiner Tasche und das Mädchen traute sich, näher an meine Seite zu rücken.

«Schau, Tröpfchen ist eines der wuscheligen Zweifelchen. Manchmal gucken sie neugierig hinter einem Spalt hervor und hüpfen dann wieder zurück auf ihren winzigen Füsschen.

Tröpfchen hat zwei kleine Flügelchen. Sie hat manchmal Tränchen in den Augen, wenn sie Unsicherheiten wahrnimmt. Ihr flauschiges Fell ist weich und zart violett. Es riecht leicht nach Lavendel.»

«Wie süss», platzt es aus dem Mädchen heraus, «ich möchte es am liebsten kuscheln und ein Küsschen auf die Nase drücken.»

«Das haben Zweifelchen besonders gern» nickte ich zustimmend, «auch Tröpfchen. Weisst du, sie schnurren dann ganz leise und das klingt wie ein helles Trillern.

Sie sind sich gar nicht gewohnt mit so viel Wärme empfangen und geknuddelt zu werden.»

«Bei mir darf sie immer sein!», sagte das Mädchen nun bestimmt.

«Ich finde das sehr mutig von dir, dass du Tröpfchen beschützt», antwortete ich mit anerkennendem und beeindrucktem Tonfall. «Und wenn ich es mir recht überlege, ist Tröpfchen auch ganz schön mutig, so klein schon die Welt zu entdecken, die manchmal recht kalt ist. Zum Glück hat Tröpfchen so ein flauschig warmes Fell. Ich stelle mir sogar vor, wie Tröpfchen jetzt neben dir sitzt, wie verwandelt aussieht, hell glänzt und dir ins Ohr flüstert:

Wir sind stark, weil wir zart geblieben sind.»

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Bild: Mit Hilfe von KI gestaltet